Amberg-Sulzbach setzt sich trotz der Corona - Situation weiter für Mali ein

03. Dezember 2020

Auch in Mali ist inzwischen die Corona-Pandemie angekommen. Sie trifft damit auf ein Land, das nicht nur zu den zehn ärmsten Ländern der Welt gehört. Es steckt zudem seit 2012 in einer vielschichtigen Krise fest: Die instabile Sicherheitslage im Norden hat sich trotz starker militärischer Präsenz verschlechtert und in den letzten Jahren auf zentrale Regionen Malis ausgedehnt. Bewaffnete Konflikte und Überfälle, die auch im benachbarten Burkina Faso und Niger zugenommen haben, führten zu weiteren Fluchtbewegungen. Mali „beherbergt“ im Mai 267.000 Geflüchtete, davon sind 251.000 Binnenflüchtlinge. Im Nachbarland Burkina Faso hat sich die Lage dramatisch verändert: dort gibt es inzwischen mehr als 1 Million Binnenflüchtlinge. Die strikten Beschränkungen wegen Corona führten v.a. in den städtischen Zentren zu einem Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten. Allein in der Hauptstadt Bamako verloren nach Berichten der Weltbank 50% der malischen Haushalte ihre Arbeit.

Gerade wegen dieser schwierigen Lage finden es die Mitglieder der Gruppe „Amberg-Sulzbach“, wichtig, den Menschen in Mali zu helfen. Petra Schilling findet, dass gerade das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen in Mali darstellt. Hildegard Geismann verweist darauf, dass die Mali-Hilfe vor allem mit den Frauen zusammenarbeitet. Selbst verwaltete Getreidespeicher, Saatguthilfen und bewirtschaftete Gartenanlagen – nachhaltige Projekte, wie sie die LAG Mali in den ländlichen Gebieten unterstützt, basieren immer auf der Initiative und Mitarbeit der beteiligten Landfrauen. In Krisenzeiten und – wie aktuell – bei steigenden Nahrungsmittelpreisen „retten“ sie die bäuerlichen Haushalte über Engpässe in der Nahrungsmittelversorgung. Frauen stehen im Mittelpunkt der Projekte, denn sie sind im Zugang zu Ressourcen benachteiligt und zählen zu den vulnerablen Gruppen innerhalb der malischen Gesellschaft.

Trotz Corona und der schwierigen politischen Lage, so Reinhold Strobl, konnten laufende Projekte dank unserer malischen Partner fortgesetzt werden. Da unsere Partner unabhängig von der Politik arbeiten, könne „unsere Arbeit – wenn auch schwieriger – fortgesetzt werden.“ Der Austausch via Internet laufe gut. Bei der Umsetzung der Vorhaben in den Dörfern „sehen wir keine Probleme“. Und da gibt es viele Vorhaben, die auf ihre Umsetzung warten. „Wir helfen beim Aufbau von Gärten“. Diese müssten auch eingefriedet und Bewässerungsbrunnen müssten gebaut werden. Damit hätten die Frauen kürzere Wege beim Wassertransport zu ihren Gemüsebeeten. Oft vermitteln die in Projekten eingesetzten Fachkräfte wichtige Informationen zu COVID 19. Nach entsprechender Schulung und Ausstattung, leisten sie in den Dörfern zusätzliche Aufklärungsarbeit als vertrauenswürdige Mittler, die man seit Jahren kennt. Denn auch in den ländlichen Gebieten Malis kursieren Zweifel und Fake-News zur Corona-Pandemie, die es auszuräumen gelte.

Die Arbeit der Mali-Hilfe wird auch von MdB Marianne Schieder und der Arbeiterwohlfahrt unterstützt. Der Bezirksvorsitzende der AWO, Siegfried Diepold, ist nicht nur persönlich ein deutlicher Unterstützer der LAG Mali, sondern für die AWO auch im Vorstand der LAG Mali. Auch auf Bundesebene sei die AWO in AWO International einbezogen. Eine wichtiges Betätigungsfeld sei die Alphabetisierung und auch der Kampf gegen die Beschneidung der Frauen. Die schulische Bildung der Kinder gehöre ebenso dazu. Reinhold Strobl freut sich zusammen mit Adolf Schatz darüber, dass viele Menschen auch aus der Region die Arbeit der Mali-Hilfe immer wieder unterstützen. Wer mehr über die Arbeit der Mali-Hilfe wissen will, kann sich auch auf der Homepage unter www.lag-malihilfe.de informieren. Sobald es wieder möglich ist, möchte die hiesige Gruppe wieder zu einem Treffen einladen.

Hier auch noch die Konto-Nummer der LAG Mali:

VR meine Bank eG - Fürth/Neustadt/Uffenheim

IBAN: DE65 7606 9559 0003 2590 05

BIC: GENODEF1NEA

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