Wer in den Gemeinden durch die Straßen geht, wird feststellen, dass es immer noch viele Häuser gibt, auf denen keine Photovoltaikanlagen installiert sind. Anlass für den SPD-Ortsverein, zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung in das Sportheim einzuladen. Das Sportheim war bis auf den letzten Platz besetzt, als 2. Bgm. Uwe Bergmann die Besucher begrüßte: „Wir wollen informieren und Hilfestellungen geben.“ Leider war der vorgesehene Referent Hardy Barth kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Dafür sprangen der Vorsitzende des Solarfördervereins, Hans-Jürgen Frey und sein Stellvertreter Lorenz Hirsch, beide Pioniere in Sachen Photovoltaik, als Referenten ein. Hans-Jürgen Frey: „Wir müssen die Dächer zu Energiedächern machen.“ Mit Eigenstrom könne man auch eine Wärmepumpe betreiben oder ein E-Auto laden.
Durch die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) der jetzigen Bundesregierung gebe es viele Verbesserungen für Hausbesitzer. Photovoltaikanlagen würden sich rechnen. Volker Richter von der Sparkasse und Michael Hirmer von der Raiffeisenbank zeigten hier Finanzierungsmöglichkeiten auf. Selbst bei Aufnahme eines Kredites würden sich durch die Ersparnis bei der Nutzung der selbst erzeugten Energie und der Einspeisevergütung die Anlagen selbst finanzieren. Wer ein Hausdach ohne PV-Anlage habe, schenke letztendlich Geld her. Die Einspeisevergütung sei erhöht worden. Ziel der Änderungen sei es, dass mit der hohen Fördervergütung mehr PV-Anlagen auf Dächern errichtet werden. Mit den Neuregelungen ist auch die gleichzeitige Inbetriebnahme einer Eigenverbrauchs- und einer Volleinspeise-Anlage auf demselben Gebäude möglich.
Sogar in den Gärten könnten PV-Anlagen errichtet werden, wenn sich das Hausdach nicht für eine Solar-Installation eignet. Hier meldete sich auch Günther Amann zu Wort, der darauf hinwies, dass der SPD-Ortsverein Hirschau eine Sammelbestellung für Balkon-Anlagen durchführt. Für Photovoltaikanlagen sei bisher eine Südausrichtung des Daches als optimal angesehen worden. Inzwischen würden viele Module auch auf Dächern mit Ost-West-Richtung errichtet, da man damit eine optimale Ausnützung der Sonneneinstrahlung erreiche. Interessant seien auch die steuerlichen Aspekte. Das Jahressteuergesetz bringe umfangreiche Änderungen bei der steuerlichen Behandlung von PV-Anlagen mit sich. Beim Kauf falle die Mehrwertsteuer weg. Rückwirkend zum 01.01.2022 würden PV-Anlagen bis 30 kWp nicht mehr für die Einkommenssteuer berücksichtigt. Man brauche also steuerlich praktisch nichts mehr tun.
Nicht vergessen dürfe man, dass jeder, der eine Photovoltaikanlage aufs Dach setze, auch etwas für die Umwelt tut. In der anschließenden Diskussion wurden viele Punkte angesprochen. Peter Kraus zeigte mit seinen eigenen Zahlen die Wirksamkeit einer Photovoltaikanlage auf. In seinem Schlusswort wies Reinhold Strobl noch darauf hin, dass jeder, der eine Wärmepumpe einbauen wolle, gut beraten sei, sich wegen der längeren Lieferzeiten schon jetzt darum zu kümmern.